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1. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 12

1898 - Würzburg : Stuber
— 12 — ermorden und ihre Leichname vergraben. Das war im Jahre 689 (Feier des Kiliansfestes am 8. Juli). 3. Der Hl. Bouifazius. Das größte Verdienst um die Ausbreitung des Christentums in Deutschland hat der englische Glaubensprediger Winfried. Der Papst gab ihm den Ehrennamen Bonifazins, d. H. Wohlthäter. Unter großen Gefahren und Entbehrungen durchzog er Friesland, Hessen, Thüringen, Franken und Bayern. Er begnügte sich aber nicht, die Lehre Jesu zu predigen, sondern er wollte sie auch für die Zukunft unter den Deutschen befestigen. Darum errichtete er zu Würzburg, Eichstätt, Regeusburg, Paff au, Freising und Salzburg Bischofssitze und gründete auch viele Kirchen, Klöster und Schulen. Bonifazius wurde für feine großen Verdienste vom Papste zum Erzbischof vou Deutschland ernannt und nahm seinen Sitz in Mainz. Als 75 jähriger Greis machte er eine zweite Bekehrungsreise zu den Friesen. Hier wurde er mit 52 Gefährten vou einem Haufen heidnischer Friesen im Jahre 755 erschlagen. Sein Leichnam liegt im Dome zu Fulda begraben. 4. Die Klöster. In dieser Zeit wirkten die Klöster sehr wohlthätig. Die Mönche sorgten für die Erhaltung des Christentums und für die Heranbildung von Geistlichen. Sie erteilten Unterricht in ihren Schulen, pflegten Künste und Wissenschaften und betrieben Gewerbe; sie rodeten Wälder und trockneten Sümpfe aus, machten Ödungen urbar und bebauten das Feld. Ferner brachten sie viele, damals noch unbekannte Gewächse, wie Gemüse und Obstbäume ins Land. Um die Klöster bildeten sich gewöhnlich Ansiedelungen der Bevölkerung, aus denen dann Dörfer und Städte hervorgingen. 13. Entstehung der Stadt Würzburg. 1. Würzlmrg in Der Urzeit. Im Jahre 1868 wurde auf dem grünen Markt in Würzburg ein Kanal gebaut. Da fand man in einer Tiefe von 5 m viereckige eichene Pfähle. Diefe waren in die Erde eingetrieben, einer von dem anderen 1 m entfernt. Dabei lagen eine Menge Tierknochen, ein Ring ans Bronze, mehrere Thongefäße, ein Knochenkamm und ein Bastseil. Diese Gegenstände stammen aus uralter Zeit. Damals hatte der Main seinen Lauf durch das Sanber-mcrtel und über den Marktplatz. Die Eichenpfähle waren in den Grund des Maines eingerammt und ragten über das Wasser heraus. Darauf standen die einfachen Hütten der Bewohner. Solche Bauten heißen Pfahlbauten. 2. Tas 2d)(ofs Würzbmg. Von dieser Urzeit an bis herauf ins 5. Jahrhundert sind über unsere Maingegenden keine geschichtlichen Nachrichten erhalten. In einer Urkunde ans beut Jahre 704 wirb zum erstenmal das Schloß Virte-

2. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 20

1898 - Würzburg : Stuber
— 20 — Vorsitz im königlichen Gericht und die Aufsicht über die königlichen Güter, sondern er mußte besonders darüber wachen, daß der Herzog seine Macht nicht ans Kosten der königlichen Gewalt vergrößere. Die Pfalzgrafenwürde in Bayern erhielt Arnulf der Jüngere, der zweite Sohn des verstorbenen Herzogs Arnulf I. 2. Die große Ungarnschlacht auf dem Lechfelde. Im Jahre 955 brachen die Ungarn abermals in Deutschland eiu und verheerten die Ostmark und Bayern. Auf dem Lechfelde bei Augsburg (Bischof Ulrich) stellte sich ihnen König Otto mit dem vereinigten deutschen Heere entgegen und brachte ihnen eine furchtbare Niederlage bei. Die Feinde wurden völlig aufgerieben; nur 7 Mann sollen dem Blutbade entkommen sein und die schreckliche Nachricht davon in, ihre Heimat gebracht haben. Seitdem gaben die Ungarn ihre Plünderungszüge nach Deutsch, land auf. Sie gingen vom Nomadenleben zu festen Wohnsitzen über und nahmen allmählich das Christentum an. 3. Kaiserkrönung. Um sein Reich zu vergrößern, unternahm Otto auch mehrere Kriegszüge über die Alpen und unterwarf sich Oberitalien. In Rom wurde er im Jahre 962 vom Papste, dem er gegen seine Feinde zu Hilfe gekommen war, zum römischen Kaiser gekrönt. Seit dieser Erneuerung der Kaiserwürde führte das Deutsche Reich den Titel: „Heiliges römisches Reich deutscher Nation." Die deutschen Könige aber nannten sich bis zur Auflösung des Reiches im Jahre 1806 „römisch-deutsche Kaiser." 20. Die Kreuzzüge und ihre Folgen (1096—1291). 1. Ursachen. Schon in früher Zeit herrschte unter den abendländischen Christen die fromme Sitte, zu den heiligen Stätten nach Jerusalem zu pilgern. Die Herreu von Palästina, die Araber, duldeten diese Wallfahrten. Als jedoch um das Jahr 1000 die Türken das heilige Land erobert hatten, verfolgten sie die Christen in schrecklichster Weise. Ein französischer Pilger, der Einsiedler Peter von Amiens, war Augenzeuge davon. Er kehrte nach Europa zurück und schilderte dem Papste die traurigen Zustände. Auf dessen Befehl durchzog er nun Italien und Frankreich und forderte in feinen Predigten die Christen auf, den Türken das heilige Land zu entreißen. Das Volk geriet dadurch in glühende Begeisterung. 2. Der erste Kreuzzug. (1096—1099). Der Papst berief eine Kirchenversammlung nach Clermont in Frankreich. Hier wurde von

3. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 31

1898 - Würzburg : Stuber
— 31 — die sich auch fremde Fürsten mischten. In diesen Kämpfen verloren sie eine Besitzung nach der anderen. Auch die Kurwürde ging durch diese Uneinigkeit verloren. Kaiser Km sprach dieselbe, entgegen den Bestimmungen des Vertrages von Pckna, der Pfalz allein zu. So wurde die Macht des bayerisch-witte^bagschey Hauses ungeheuer geschwächt. Zuletzt blieb nur Ober- uch Nkiederbayeru dauernd im Besitz desselben, und auch diese beiden Gebiete waren noch in 3 Teile geschieden, in Bayern-München, Bayeru-Üandshnt und Bayern-Ingolstadt. 2. Wiedervereinigung. Über 150 Jahre hatte Bayern unter diesen unheilvollen Teilungen gelitten. Endlich machte ihnen Alb- recht Iv., der Weise, Herzog von Bayern-München, ein Ende. Er vereinigte Ober- und Niederbayern und erließ im Jahre 1506 das Primogenitnrgesetz (Erstgeburtsgesetz). Dasselbe bestimmte: Bayern darf niemals mehr geteilt werden; die Regierung führt nur ein Fürst, nud der erstgeborene Sohn desselben wird sein Nachfolger. Dieses Gesetz hat jetzt noch in Bayern Gültigkeit. 28. Mittelalterliches Städtewesen. 1. Entstehung der Städte. Gar verschiedenartig ist die Entstehung von Städten im Mittelalter. Am Rhein und an der Donau erwuchsen viele aus den Lagerplätzen und Ansiedelungen der Römer, so Mainz, Bingen, Koblenz, Köln, Augsburg, Regensburg, Passau, Wien. Trier war schon eine seste Ansiedelung des Volkes der „Treverer", als die Römer hier erschienen und es zu ihrem Hauptorte in Germanien machten. Andere Städte bildeten sich an den alten Gerichtsplätzen und Markt-stellen oder erhoben sich besonders in der Karolingerzeit an Bischofssitzen, bei Klöstern und bei kgl. Pfalzen (wie Frankfurt a/M., Paderborn, Bremen, Verden, Minden, Würzburg, Fulda, St. Gallen, Nürnberg, Ulm). Ferner beförderten deutsche Könige, namentlich Heinrich I. der Städtebauer, und auch andere deutsche Fürsten die Gründung von solchen Wohnorten (Quedlinburg, Merseburg, Meißen, Braunschweig, Göttingen, Freiburg i/B., München rc.) 2. Aussehen der Städte, a) Äußeres, Hä ns er bau. In älterer . Zeit hatten die Städte eine starke Umzäunung ans Planken oder Palissaden; später traten an.die Stelle derselben Mauern mit Türmen und Thoren, und um diese liefen Wassergräben (Zugbrücken mit Fallgittern). Dadurch waren die Bewohner gegen feindliche Überfälle gesichert. Innerhalb der Mauern mußten wegen Raummangels die Häuser eng zusammen-

4. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 36

1898 - Würzburg : Stuber
— 36 — So hatte sich das deutsche Volk durch Fleiß und Tüchtigkeit, wenn auch unter schweren Kämpfen, zu einer hohen Stufe von Wohlstand, Macht und Ansehen emporgeschwungen. Deutschland galt damals als das reichste und gebildetste Land Europas. 30. Die Femgerichte.*) 1. Ihr Ursprung. Die Femgerichte sind eigentlich die letzten Überreste der altgermanischen Volksgerichte, wobei noch jeder Freie als Schöffe „Recht sprechen" durfte. Unter Karl dem Großen wurde der Schöffeudieust bekanntlich ein verliehenes Amt, das sich später vom Vater ans den Sohn vererbte. Als nach der Karolingerzeit die Gauverfassung sich auflöste und Deutschland eine Menge größerer und kleinerer regierender Herren erhielt, verloren die Freien überall einen großen Teil ihrer Vorrechte, namentlich das Recht zu „richten". Dafür setzten die Fürsten ihre eigenen Hofgerichte an die Stelle der alten Volksgerichte. In Westfalen allein gelang ihnen dies nicht; da erhielten sich die alten, nur dem Kaiser untergebenen Gerichte. Man hieß sie „Femgerichte" oder „hl. Feme". 2. Einrichtung der hl. Feme. Der Sitz dieses Gerichts war also „Westfalen, die rote Erde". Diese Bezeichnung weist bildlich auf die vom Kaiser verliehene Blntgerichtsbarkeit**) hin. Einrichtung und Verfahren glichen fast genau den alten Volksgerichten. Die Sitzungen wurden bei hellem Tage von früh 7 bis mittags 3 Uhr unter freiem Himmel an den alten Mal- oder Dingstätten***) abgehalten. Diese Malstätten hießen jetzt „Freistühle". Davon gab es über 100. Der berühmteste war in Dortmund. Der Freigraf, ein freier Westfale, führte im Gericht den Vorsitz und verkündete das Urteil. Seinen Beirat bildeten die Freischöffen. Von diesen mußten mindestens 7 bei einer Gerichtsverhandlung zugegen sein. Weil sie in alle Geheimnisse des Gerichts eingeweiht waren, führten sie den Namen „die Wissenden". Sie erkannten sich gegenseitig an einer geheimen Lofuug. Bei Strafe des Stranges waren sie zur strengsten Verschwiegenheit gegen die Nichtwissenden, wie auch zur Mithilfe bei der Vollstreckung des Urteils verpflichtet. In der Blütezeit der Feme (1420—1460) sollen in ganz Deutschland über 100 000 Schöffen gelebt haben. *) Feme, ursprünglich — Strafe; Femgericht also — Strafgericht. **) Blutgerichtsbarkeit, Blutbann — das Recht über Leben und Tod. ***) Mal- oder Dingstätten — Gerichtsstätten.

5. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 59

1898 - Würzburg : Stuber
— 59 — man auf und überließ es der Regierung, die Geistlichkeit zu besolden. Das Land teilte man in 83 Kreise (Departements) und führte dezimale Maße, Gewichte und Münzen ein. 4. Absetzung und Hinrichtung des Königs. Während dessen vollbrachte der Pöbel von Paris neue Greueltbateu. Darum entschloß sich die königliche Familie zur Flucht nach Deutschland, wurde aber unterwegs erkannt und nach Paris zurückgebracht. Rohe Volksmassen erstürmten das königliche Schloß und verlangten die Absetzung des Königs. Die Nationalversammlung, bei welcher Ludwig Schutz suchte, setzte ihn ab und ließ ihn samt seiner Familie ins Gefängnis werfen. Frankreich wurde als Republik (Freistaat) erklärt. Weil nun Österreich und Preußen zur Befreiung des Königs ein Bündnis schlossen und ihre Heere in Frankreich einmarschieren ließen, beschuldigte man ihn des Landesverrates und verurteilte ihn zum Tode. Am 21. Januar 1793 wurde er hingerichtet. Man kann sagen, er starb für die Frevelthaten seiner Borfahren. Nach Mißhandlungen der schändlichsten Art folgten ihm später aufs Schafott seine Gemahlin Maria Antoinette, eine Tochter der Kaiserin Maria Theresia von Österreich, und seine fromme Schwester Elisabeth. 5. Schreckenszeit. Eine furchtbare Zeit brach jetzt über Frankreich herein. Die Blutmenschen Mn rat, Danton und Robesp ierre, die an der Spitze standen, wollten die Feinde der Republik durch deu Schrecken bezwingen. Alle rechtlichen Leute, die durch Vermögen, Bilduug oder Gesittung hervorragten, schwebten in steter Lebensgefahr. Die ausgezeichnetsten Männer des Landes wurden ohne Verhör hingerichtet. Unzählige schuldlose Bürger wurden überall, besonders aber in Paris, von Mörderbanden niedergemacht. Die Ruchlosen setzten sogar Gott ab, hoben das Christentum auf und riefen ein schamloses Weib als Göttin der Vernunft ans. Sie entweihten und plünderten die Kirchen, veranstalteten mit den Meßgewändern und kirchlichen Geräten gotteslästerliche Auszüge durch die Straßen und zerstörten die christlichen Denkmale. Aber endlich wurden die Urheber dieser unbeschreiblichen Greuel von der gerechten Strafe ereilt. Sie zerfleischten einander selbst, d. H. sie brachten sich gegenseitig aufs Schafott, und befreiten so das schwer heimgesuchte Land von der fürchterlichen Geißel der Schreckensherrschaft. 6. Kriegsereignisse dieser Zeit. Unterdessen richteten thatkräftige Männer das Kriegswesen Frankreichs neu ein. Das ganze Land glich bald einer ungeheuren Kriegswerkstätte. Überall wurden Waffen geschmiedet und Geschütze gegosseu. Von allen Seiten strömten fanatische

6. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 20

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
£Q Vorläufiger Begriff zen genommen, betreffen, die es erklären, warum Zeiten, Völker und lander einander so unahnllch find, und die Jahrhunderte mit einander verbinden. Und diese Begebenheiten werden nur überhaupt und zu- sammenhängend erzählt, nicht ausführlich entwickelt. Ausnehmende x. So vorgetragen, leistet die allgemeine Anmut!) der Weltgeschichte ein Vergnügen von der hohem Art. Mit wenigen Blicken sieht man in u derselben Völker und Reiche entstehen, und untergehen; —- man läuft mit geschwinden Schritten die mannigfaltigen Gestalten durch, welche das mensch- liche Geschlecht von seinem Ursprünge an bis auf uiu sere Zeiten angenommen hat; — man gehet mit al- lem um, was jemals groß und vortrefflich unter den Menschen gewesen ist; — und so wie man sich keine angenehmere Abwechslung denken kann, so findet man auch nirgends mehr Gelegenheit, Menschen und Zei- ten mit einander zu vergleichen, und ihre Aehnlich- keiten za entdecken. Ihr eigen- Xi. Auch die Nutzbarkeit der Welt- rhümlicher Geschichte ist weit ausgebreiteter, als bey Nutzen. jeker andern Geschichte. Alles, was von den verschiedenen Arten des Nutzens der Geschichte überhaupt bereits angesührt worden isk, trifft bey ihr in einem noch reichlicheren Maaße ein. So ist sie es besonders, welche die Spuren der göttlichen Regierung aus der Welt am deutlichsten zeigt, in- dem sie den ganzen Zusammenhang aller großen Welt- begebenheiten überschauen läßt. Sie lehrt uns auch am vollständigsten den Menschen kennen, weil sie ihm durch alle Zeiten nachgeht, und sicher bestimmen kann, was er nach und nach geworden, und warum er es geworden sey. Aber es ist ihr vorzüglich eigen, daß ro. Hat eine solche Geschichte ihre besondere Annehmlichkeiten? ii. Leistet diese Geschichte noch einen eigenen Nutzem außer dem- jenigen , welchen die Geschichte überhaupt mit sich führt?

7. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 24

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
24 Vorläufiger Begriff diger, als daß man sich um ein Mittel bekümmere, wie eine solche Menge von Begebenheiten, während fast sechstausend Jahren, nicht nur leicht übersehen und ins Gedachtniß gefaßt, sondern auch so betrach- tet werden könne, daß alles auf das Ganze, oder auf die Veränderungen des menschlichen Geschlechts über- haupt, zurückgeführt werde. Dazu dienen gewisse M-thetlungen und Ruheplätze, die man in dieser Geschichte aufsnchen muß. Und diese werden von den großen Weltbegebenheiten, und von den berühm- ten Völkern und Männern, welche den meisten Antheil daran gehabt haben, hergenommen. Eine Begebenheit, die man dazu gebraucht, heißt ein Zeit- punkt, oder eine Epoche; und die Zeit, welche zwi- schen zwey solchen Begebenheiten verstossen ist, ein Zeitraum, oder eine Periode. Beschichte der X Vii. Einige Blicke auf die Weltge- Menschen in schichte lehren uns dergleichen Zeitpunkte Ñen"^te"^ st"den; unter welchen wiederum die vorzüg- c 11 lich wichtigen gewählt werden lnüssen. In Den ersten siebzehnhundcrt Jahren der Welt blie- den die Menschen innerhalb eines Theils von Asten, und es gab noch keine Völker, das heißt, keine durch besondere Sprachen, Wohnsitze und bürgerliche Verfassungen von einander getrennte Haufen von Men- schen. Vielmehr lebten die Menschen noch in einer allgemeinen Verbindung mit einander, erfanden einige der nothwendigsten Künste zu ihrem Unterhalte und ihrer Bequemlichkeit, waren ohne Schrift und Ge- lehrsamkeit; aber nicht ohne Kenntniß und Vereh- rung des höchsten Gottes, und wurden endlich durch eine große Wñsserstuth bis auf acht Personen vertilgt. Xviii. >7. Wenn man nun die ersten siebzehn Jahrhunderte der Welt durchgeht, was findet man da für merkwürdige Volker und Begebenheiten?

8. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 57

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
der Weltgeschichte. 57 sich von der Herrschaft des Pabstcs und zugleich von der katholischen Religion los. Auch in vielen andern Ländern war man sehr weit mit diesem Versuche ge- kommen; allein besserer Unterricht und zürn Theil auch gewaltsame Mittel hemmten den raschen Fortgang der neuen Reformation. Die abendländischen Christen trennten stch nun in die römische oder katholische Kirche und in die protestantische Partbei. Unter dem Schuhe der neu errungenen Freyheit kamen viele kleine Religionssekten unter ihnen auf; sie wurde sogar zur öffentlichen Bestreitung des Christenthums überhaupt mißbraucht, dessen ungeachtet wird kein Billiger den mannigfaltigsten Nutzen, den sie gestiftet hat, verkennen. Durch diese kühne und standhafte Unternehmung gewannen nun auch die Wissen schäf- ten eine Vollkommenheit. Man machte sich das Gute der griechischen und romtfc^en Schriftsteller ei- gen ; öffnete und bahnte neue Wege für den mensch- lichen Verstand; lernte die Natur besser, als jemals, keimen, und meistentheils ungehindert, besonders von Protestanten, wurde das Wahre, Schöne und Nütz- liche aller Art ausgeforscht. Die Philosophie inson- derheit gelangte durch einenbaco,Descartes/Grotius, Pufendorf,Thomasius,Leibnitz,Wolf,Kant,Fichte, Schelling, und andere, immer zu einer edlen und gemeinnützigsten Freiheit. Deutschland, von welchem das übrige Europa den Grund und das Beyspiel zu dieser gesummten Aufklärung erhielt, bekam nunmehr durch den Landfrieden innere Ruhe; nahm mildere Sitten an, obgleich es immer kriegerisch blieb; befe- stigte seine Verfassung durch den westphälischen Frieden; hatte seit Karln V. viele große Fürsten, Staatsmänner, Feldherren und Schriftsteller; zeigte seinen Nachbarn, deren Sitten es nachzuahmen an? fing, erst spät seine ganze Stärke, und erreichte sie

9. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 26

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
26 Vorläufiger Begriff Men es *) oder Min ihr erster König gewesen seyn. Lange lebten sie unter vielen kleinen, auch zum Theile ausländischen Fürsten; aber vom Sesostris an, wur- de ihr Staat auf eine sehr geraume Zeit mächtig und blühend. Ihre zuverläßige Geschichte fängt eigentlich mit dem Psammitichus an. Sie haben wenig Er- oberer, aber desto mehr Gesetzgeber, und für ihr Land auch auf mancherlei) Art wohlthätige Fürsten ge- habt. Bey ihnen sind sehr weise Gesetze aufgekom- men; die meisten Wissenschaften und Künste sind von ihnen erfunden oder erweitert, auch auf die übrige Welt gebracht worden. Aber die Erfindun- gen, mit welchen sie den Götzendienst ausfchmückten, gereichen ihnen am wenigsten zur Ehre. Nach einer Dauer ihres Reiches von mehr als sechszehnhundert Jahren, geriethen sie unter die Botmasigkeit der Per- ser, und blieben seitdem stets einer fremden abwech- selnden Oberherrschaft unterthänig. Ein Schatten dieses Volkes sind noch die Koptc'tl. Hebräer oder Xx. Zwischen diesen berchen Völkern ka- Ilraelitcn. mm nacfy zweytausendsten Jahre der Welt, die Hebräer oder Israeliten zum Vorschein. Abraham, ihr Stammvater, zog mit seiner Familie in Kanaan herum; aber vierthalbtaufend Jahre nach ihm, wurden seine zu einem mächtigen Volke ausge- wachsenen Nachkommen vom Moses der Gewalt der Aegyptier entrissen. Dieser ihr Erretter, ihr Heer- führer, ihr Gesetzgeber und Lehrer, ist auch der älte- ste Geschichtschreiber der Welt, ohne den uns alle frühere Jahrhunderte unbekannt seyn würden. Das von ihm gebildete Volk nahm Kanaan in Besitz, wählte *) Es ist wenigstens höchst wahrscheinlich, daß dieser Men es keine wirkliche Person, sondern, wie noch andere vorgegebene Pharavne, eine bloße Geburr unrichtig ausgclcgter Hierogly- phenbildcr ist. 20. Gehören die Hebräer oder Israeliten auch unter die merk* würdigsten Volker? — und warum?

10. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 30

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
Zs Vorläufiger Begriff Italien bezwungen, sodann die Karthager, die Grie- chen und Macodomer, nebst vielen andern Völkern, überwältigt, den schönsten und größten Theil der be- kannten Welt erobert, allgemeine Bewunderung und Furcht erregt; aber endlich durch bürgerliche Kriege und andere Ursachen stch selbst so sehr geschwächt, daß um die Zeit Christi schon der Grund zum Ver- falle ihres Staats gelegt war» Sie waren in den erstell fünfhundert Jahren nur Krieger und Eroberer, fast ohne Wissenschaften und Künste; aber nichtohne eine weise Staatsverfaffung, Gesetze, Sitten und fugend Don den überwundenen Griechen lernten sie zuletzt auch jene Größe des Geistes kennen, und wurden sehr glückliche Nachahmer derselben in den meisten Werken des Bestandes, des Witzes und der Einbildungskraft. Ihnen waren sie auch vornehmlich ihre Religion schuldig. Durch ihre Siege in Asien wurden sie mit der Ueppigkeit bekannt; diese öffnete jedem Laster den Eingang, ihr unüberwindlicher Eifer für Vaterland und Freyheik fiel, und sie wütheten selbst gegen einander, um einen Staat zu zerstören, den vielleicht nichts würde haben zu Grunde richten können. Perser. Xxiv. Auch die Perser waren eines von den herrschenden Völkern dieser alten Zeiten. Nach vielen Jahrhunderten, die sie ohne ausgebreite- ten Ruf, und zum Theile andern asiatischen Völkern unterworfen, zugebracht hatten, wurde Kyrus, sechst- halbhundert Jahre vor Christi Geburt, der Stifter ihre/ gewaltigen Monarchie. Unter ihm und seinen Nachfolgern eroberten sie einen sehr beträchtlichen Theil von Asien, außerdem Aegypten, Makedonien, und andere 24. Gab es noch ein asiatisches Volk in den alten Zeiten, dar große Bewegungen in der Welt erregt hat ? — Welches ist die Geschichte der Perser? ^ und ihrer Nachfolger, der Parthcr?
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